«5000 Liebesbriefe» macht Briefe von Liebenden aus hundert Jahren und jedem Lebensalter hörbar. An einer Bartheke stehen zwölf Stunden mit Liebeserklärungen, Abschiedsworten oder heimlichen Botschaften auf fünfzig verschiedenen Kassetten zur Wahl.
Das Projekt wurde 2004 von Mats Staub mit der Szenographin Barbara Pulli am Theater Neumarkt in Zürich realisiert – die Briefe stammten aus dem ‹Zürcher Liebesbriefarchiv›, einer nicht öffentlichen wissenschaftlichen Sammlung von über 5000 Liebesbriefen.
Im Februar 2005 erarbeitete Mats Staub zusammen mit Svetlana Marchenko in St. Petersburg eine russische Version, die in Moskau, Novgorod und Ekaterinburg auf Tournee war.
Für die Wiener Festwochen 2006 wurden Liebesbriefe aus ganz Österreich gesucht, mit 84 Sprecherinnen und Sprechern eingelesen und während der Festwochen in fünf Wiener Kaffeehäusern präsentiert. Diese Wiener Edition ist nun online zugänglich.
Presse
«The letters offer the broadest possible picture of what love is, show that it is not exclusive to one age group and illustrate the troubles it often has to overcome to survive.
»
The St. Petersburg Times, 15.02.2005
«Das Projekt der 5000 Liebesbriefe, das in Zürich gestartet wurde, danach in Moskau seine Fortsetzung fand und nun Österreich anvisiert, ist im Grunde ein mentalitäts-geschichtliches Forschungsvorhaben, dessen Highlights in künstlerischer Aufbereitung präsentiert werden. Es gibt Auskunft, wie sich das Verständnis von Liebe emotional, erotisch und sexuell im Lauf von hundert Jahren gewandelt hat und wie nahe man einander in der Sprache kommen durfte und darf.»
Wiener Zeitung, 17.05.2006
«Die Sätze sprudeln über oder bleiben im Hals, in der Feder stecken, die Welt wird neu gesehen, neu erfunden und die Wörter dazu, egal, dass das Medium Brief in Zeiten von Telefon, E-Mail und SMS einen anderen Stellenwert bekommen hat. Das ‹liebe, liebe Muckelchen› wird angebetet, das ‹höchstschwangere Wollknäuel mit Goldherz› besungen, oder man fragt zu Tode betrübt: ‹Wozu, warum weiterwursteln, wenn die Wurst alle ist?› Zehn Stunden Liebesgeschichten hat das Team zusammengeschnitten; und wer sich da in keinem Satz dieser Höllen und Himmel total normaler Leute wieder findet, der, ja, der hat wohl noch nie geliebt.
»
Neue Zürcher Zeitung, 14.02.2004
Stationen
Wien, Wiener Festwochen, Mai 2006
Winterthur, Museum Lindengut, März 2006
Bern, Museum für Kommunikation, Februar 2006
Luzern, Luzerner Theater, Dezember 2005
Ekaterinburg, Festival Na Grani, September 2005
Novgorod, Zar-Skazka Festival, April 2005
Moskau, Teatr.Doc, März 2005
St. Petersburg, Baltijski Dom, Februar 2005
Wohlen, Festival WortArten, September 2004
Solothurn, Solothurner Literaturtage, Mai 2004
Zürich, Theater Neumarkt, Februar 2004
Credits
Konzept, Dramaturgie: Mats Staub
Konzept, Ausstattung: Barbara Pulli
Mitarbeit Dramaturgie, Besetzung: Elisabeth Schack
Assistenz Dramaturgie, Transkription: Ana Latsanich
Hospitanz Dramaturgie und Produktion: Susanne Pirker
Produktionsleitung: Celestine Kubelka
Assistenz Produktionsleitung: Nora Wolloch
Transkription Kurentschrift: Eva Gutmann, Josef Handzel
Tontechnische Betreuung: Enrst Zettl (Leitung), Uli Guggenberger, Volker Werner, Florian Widhalm, Hans Wagner, Ulrich Treutwein